Presseerklärung 31. Mai 2023
Der Haarer Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung am 25. Mai 23 zwei wichtige Schritte hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Kommune.
Zum einen wurde der Arbeitskreis Energie beauftragt, einen Klimafahrplan zu erstellen und ihm dem Rat vorzulegen. Der Klimafahrplan soll Projekte und Maßnahmen vorschlagen, die den CO2-Fußabdruck in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr spürbar verringern sollen. Wir freuen uns, dass dieser Vorschlag der Grünen Fraktion nun einstimmig angenommen wurde, im März hatte es noch einige Vorbehalte gegeben.
Zum anderen hat Haar die Erklärung der Europäischen Kreislauf-Städte unterzeichnet und festgehalten, dass wir „den Übergang von einer linearen zu einer Kreislaufwirtschaft für wesentlich für unsere Bemühungen halten, eine klimaneutrale Gesellschaft erreichen“ und sich unter anderem dazu verpflichtet, „Kreislaufprinzipien in der Stadtplanung zu verankern“.
So weit, so gut, wenn nicht in derselben Sitzung diese Bekenntnisse zu mehr Nachhaltigkeit durch eine unmittelbar wirkende Entscheidung konterkariert worden wäre. Bei der Frage, welches Heizsystem im Gasthof zur Post und für das Bürgerhaus eingebaut werden soll, hatten Grüne und Teile der SPD vorgeschlagen, eine Wärmepumpe einzubauen oder die PV-Anlage zur Heizungsergänzung zu nutzen. Ein von der Gemeinde beauftragtes Gutachten hat diese Optionen nur unzureichend geprüft, stellte aber die Begründung für die Entscheidung dar. Der Bürgermeister und die CSU lehnten mit Hinweisen auf die erhöhten Investitionskosten für eine regenerativ betriebene Heizanlage (allerdings ohne die Unterhaltskosten zu betrachten) und den mit der Beauftragung eines Zweitgutachten möglicherweise einhergehenden Verzögerungen den Antrag ab, ein weiteres Gutachten zu beauftragen.
Schließlich stimmte eine knappe Mehrheit im Gemeinderat dagegen, sich ein weiteres Gutachten von einem dafür ausgewiesenen Ingenieurbüro erstellen zu lassen. Wo bleibt die ernsthafte Auseinandersetzung mit der Gestaltung der Wärmewende? Es bleibt nur die Hoffnung, dass das Bürgerhaus vielleicht in einigen Jahren an die geplante Fernwärmeleitung Eglfing – Jagdfeld angeschlossen werden kann.
Dieses zwiespältige, inkonsequente Verhalten zeigt sich auch im Fehlen der Gemeinde Haar auf der ersten Klimakonferenz des Landkreises München am 25. Mai. Während andere Kommunen Klimaziele bereits festgelegt haben und sich darüber austauschen, nimmt Haar nicht einmal an der Diskussion teil. Bleibt zu hoffen, dass der Klimafahrplan ein gelungener Wurf wird und Haar bald wieder unter die klimaambitionierten Gemeinden im Landkreis gezählt werden kann. Wir Grünen werden dieses Ziel aktiv unterstützen.
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