
Bild: Unsplash/Ibrahim Boran
Haar ist ein starker Wirtschaftsstandort. Die Nähe zu München, gut ausgebaute öffentliche Verkehrsmittel, eine familienfreundliche Stadt, moderne Infrastruktur und ein hoher Naherholungswert machen es für bestehende und neue Unternehmen attraktiv. Dennoch gibt es Büroleerstände und ein großer Konzern ist nach München abgewandert. Dadurch haben sich auch die Gewerbesteuereinnahmen vorübergehend verringert. Aber Haar hat vorgesorgt und kann im Jahr 2025 ca. 50 Mio. € Rücklagen sowie einen ausgeglichenen Verwaltungshaushalt vorweisen.
Die teils panikartige Angst vor der Zahlungsunfähigkeit und Zwangsbewirtschaftung ist daher unbegründet und birgt die Gefahr hektischer und unüberlegter Kürzungen bei Vereinen und Sozialleistungen.
Wir Grünen setzen stattdessen neben einer verantwortungsvollen Ausgabepolitik auf die stabilen Einnahmen aus den Einkommenssteuern der Haarer*innen, die in den letzten Jahren gleichmäßig gewachsen sind. Zusätzlich unterstützen wir alle Bemühungen, mehr Gewerbesteuern einzunehmen, indem Leerstände wieder belegt und neue innovative Unternehmen nach Haar „gelockt“ werden.
Haars Wirtschaft zukunftsfest machen
Für einen sozialen und nachhaltigen Haushalt, der uns alle stärkt, brauchen wir im Rathaus eine aktive, vorausschauende und starke Wirtschaftspolitik. Sie:
- Baut Haar als Wirtschaftsstandort für morgen auf durch gezielte Kampagnen, politische Unterstützung der Unternehmer*innen, moderne Zwischenlösungen für bereits vorhandene Gewerbeflächennutzung.
- Entwickelt bestehende und neue Gewerbegebiete und bietet sie an.
Zu den drei Flächen, über deren weitere Entwicklung derzeit in Haar viel diskutiert wird, haben wir Grüne Positionspapiere und Entwicklungspräferenzen erarbeitet und veröffentlicht:
Finckwiese: Wir haben durchgesetzt, dass diese große Fläche nicht an ein einziges Start-Up vergeben wird, dessen Ertragskraft völlig unklar ist. Stattdessen wird für die Fläche ein Gesamtkonzept erstellt, das eine Menschen- und Umweltgerechte Entwicklung sicherstellt: Bauen gemäß den Haarer Nachhaltigkeitsrichtlinien mit ausreichend Platz für Biodiversität, Lärmschutz und Energieautarkie. Notwendige Ausgleichflächen werden im Bereich der Wiese selbst oder in angrenzenden Bereichen geschaffen. Auch wenn der Stadtrat es inzwischen anders beschlossen hat, wir halten eine gemischte Entwicklung, also gut ausbalanciertes Arbeiten, Leben und Wohnen in jedem neuen Stadtviertel für erstrebenswert.
Gutswiese: Seit Jahren besteht der dringliche Wunsch des Bezirks Oberbayern und des kbo, den Bereich an der Vockestraße gegenüber der Klinik zu entwickeln. Es gibt ein fertiges Konzept, das neben 40% Gewerbe auch eine neue Grundschule, das Psychiatriemuseum und Wohnen für Klinik-Mitarbeitende und für Haarer*innen vorsieht. Ein kleines neues Stadtteilzentrum „Haar-Nord“ könnte entstehen. Leider zögert die Mehrheit des Stadtrats, dieses Projekt in Angriff zu nehmen – ein schweres Versäumnis.
Blumenstraße: An der Gewerbefläche an der Blumenstraße wird seit Jahren „herumgedoktert“, ohne dass Fortschritte erzielt wurden. Wir meinen: Ja, die Fläche kann entwickelt werden, gerne auch mit einem erneuerten Feuerwehrstandort. Die Stadtwerke können an der bisherigen Stelle erhalten bleiben und als „Cradle2Cradle“-Projekt saniert werden. Eine voreilige Bebauung der gegenüberliegenden Grundstücke lehnen wir ab.
Wirtschaftsmarketing ausbauen
Wir bauen das Wirtschaftsmarketing in Haar, gerade auch im digitalen Bereich aus, beispielsweise durch:
- „Wirtschaftsservice Haar“ – Ein One-Stop-Shop für Unternehmensgründung & -ansiedlung online auf stadt-haar.de; digital, niederschwellig, einfach und schnell für Unterstützung bei Genehmigungen und als Kontaktstelle für Unternehmen & Investor*innen.
- Stadt-haar.de wirtschaftlich ausbauen – Website & Broschüren gezielt auf Unternehmen ausrichten, Digitalkampagne zum Thema „Haar denkt unternehmerisch“ als Imagebildung und Werbung für Haar als Standort für Morgen.
- Aufbau eines Firmenbeirats mit lokalen Betrieben zur Verbesserung des Networkings der Unternehmer*innen untereinander sowie mit Stadt & Politik.
Leerstehende Gewerbeimmobilien nutzen
Potenzielle Kund*innen für Büroflächen sind z.B. Start-Up Campus, Co-Working-Spaces, Tagungsräume oder temporäre Einzelhandelsflächen. Wir bewerben und vermarkten Angebote gezielt über den IHK-Leerstandsmelder, Branchenpresse und unser Stadtportal. Wir befürworten eine regelmäßige „Leerstandsbeatmung“ durch flexible Zwischenlösungen wie Pop-Up-Stores oder Co-Working-Spaces.
Bürgerhaushalt transparent gestalten
Der städtische Haushalt wird leicht verständlich auf stadt-haar.de erläutert, mit dem Ziel, Informationen für Interessierte leichter zugänglich zu machen, Bürgerbeteiligung zu erhöhen, neue Ideen einzuholen und umzusetzen.






