Zu Beginn der Stadtratssitzung vom 28. Oktober 2025 berichtete der Bürgermeister über einen bevorstehenden kleinen Umbau im Foyer des Rathauses. Der Empfang soll sichtbarer und besucherfreundlicher gestaltet werden. In der letzten Sitzung hatte die CSU beantragt, zu prüfen, ob die Stadt aus dem den MVG-Rädern nachfolgenden Mietradsystem aussteigen könne. Die Juristen antworteten nun, dass dies nicht oder nur mit Schwierigkeiten möglich sei. Wir hielten dies von Anfang an für den falschen Weg. Viel besser wäre, dem neuen System durch gute Werbung in Haar zum Erfolg zu verhelfen.
Mit dem Brenner-Nord-Zulauf werden mehr Züge auch durch Haar fahren. Hier fordern wir seit langen, einen maximalen Lärmschutz gleich mit zu errichten. Dies hat die Bahn jetzt abgelehnt. Jetzt fordert der Bürgermeister alle Parteien im Stadtrat auf, ihre Abgeordneten im Bundestag zu sensibilisieren, diesen Lärmschutz durch einen Sonderbeschluss des Bundestags zu erreichen.
Der Glasfaser-Ausbau stockt leider immer noch. Gerade in den kleineren Ortsteilen sind teils nur 20% der Haushalte versorgt.
Nach diesen Informationen wurde Astrid Herrmann als neue Stadträtin für die SPD vereidigt. Sie folgt Horst Wiedemann nach. Wir sagen „herzlich willkommen“ und auf gute Zusammenarbeit.
Kommunale Wärmeplanung beschlossen: Ein Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt
Der umfangreichste Punkt des Abends bestand in der Präsentation des Abschlussberichts zur kommunalen Wärmeplanung in Haar. Frau Pöllmann zeigte in mehreren Folien, wo Haar bei der Treibhausgas-Bilanz steht und welche Maßnahmen für den Ausbau Erneuerbarer Energien am geeignetsten wäre. Der vollständige Bericht ist hier nachzulesen. Die aus unserer Sicht wichtigsten Punkte sind:
- Haar liegt beim Anteil erneuerbarer Quellen Strom und Wärme in etwa im Bundesdurchschnitt
- Die Fernwärme per Geothermie soll schnell umgesetzt werden
- Der Ausbau der Fernwärmeleitung Richtung Jagdfeld hat höchste Priorität
- Auch im Physikerviertel würde sich ein Fernwärmenetz rentieren
- In den anderen Ortsteilen wird der Umstieg auf Wärmepumpen das Mittel der Wahl sein, um CO2-Neutralität zu erreichen
- Die Energetische Sanierung ist notwendig und ein Schlüssel um Verbräuche zu reduzieren, gerade da, wo ein Umstieg auf Wärmepumpen schwer möglich ist.
- Insgesamt scheint es realistisch, bis 2035 die CO2-Eintrag Haar um ca. 90% zu verringern, den Straßenverkehr allerdings ausgenommen
Danach wurde – gegen die Stimme eines Klimawandelleugners aus den Reihen der CSU – beschlossen, die Planung zur Grundlage der weiteren Energiepolitik Haars zu machen. Obwohl keine Aussprache geplant war, konnte es sich der CSU-Fraktionsvorsitzende nicht verkneifen, gegen den ehemaligen Wirtschaftsminister Robert Habeck nachzutreten und seine völlige Ahnungslosigkeit über Wasserstoff coram publico zu verbreiten. In Wirklichkeit war es genau dieser Robert Habeck, der das so wichtige Instrument der kommunalen Wärmeplanung initiiert hatte. Wir Grünen werden darauf achten, dass die guten Pläne jetzt zügig und konsequent umgesetzt werden.
Plakatflut eingedämmt
Danach wurde einstimmig eine neue Plakatierverordnung für Haar beschlossen: genau rechtzeitig zur Kommunalwahl. Die Zahl der Standorte wird auf 25 pro Partei begrenzt. Dadurch verhindern wir das Zupflastern, besonders durch ortsfremde Plakatiertrupps. Die demokratisch wichtige Information der Bürger:innen bleibt möglich, aber ohne dass das Ortsbild zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wird.
Haushalte geprüft
Die Haushaltsabschlüsse für 2022 und 2023 wurden vom Rechnungsprüfungsausschuss unter Leitung unseres Fraktionsmitglieds Ton van Lier sorgfältigst geprüft und für korrekt befunden. Daraufhin wurden sie abschließend genehmigt und der Bürgermeister für diese Jahre entlastet.
Podiumsdiskussion kostenfrei
Schließlich behandelten wir den Antrag der CSU-Fraktion, dass die von der vhs angebotene Podiumsdiskussion der Bürgermeister-Kandidierenden kostenfrei sein soll. Hier zeigte sich, dass der übertriebene Spardruck, der jahrelang auf die vhs ausgeübt wurde, eben auch zu solchen wenig zielführenden Maßnahmen führt. Einstimmig wurde beschlossen, dass alle freien Eintritt zu dieser Veranstaltung haben werden. Wenn es der CSU um den Inhalt gegangen wäre, dann hätte sie einen fraktionsübergreifenden Antrag anregen können, aber dafür stehen wir vermutlich zu knapp vor der Wahl.
Peter Schießl berichtete über die Anregungen des Behindertenbeirat zum geplanten Umbau der Leibstraße: wichtig sind Leitsystem und Querungshilfen sowie eine öffentliche Toilette.
Ulrich Leiner berichtete von der Präsentation des geplanten Neubaugebiets „Gute Uta“ in München-Riem (Gute Uta – Quartier am Rappenweg München). Am Rappenweg, also direkt hinter der Haarer Stadtgrenze, soll ein großer Wohn- und Gewerbepark entstehen. Der nächste Bauausschuss wird sich ausführlicher mit dem Projekt beschäftigen.






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