Finckwiese ökologisch und ökonomisch passend entwickeln

Am 12. November tagte der Haarer Bauausschuss. Der wichtigste Punkt der Tagesordnung war die weitere Planung der Finckwiese, nachdem umfangreiche Stellungnahmen zur Änderung des Flächennutzungsplans eingegangen waren. Bekanntlich hat die Mehrheit des Stadtrats beschlossen, hier ausschließlich Gewerbe anzusiedeln und nur den Nordteil der Wiese zu betrachten. Schon vor über zwei Jahren hatten die Haarer Grünen einen anderen ganzheitlichen Ansatz vorgeschlagen (-> Finckwiese: Haar weiterentwickeln – menschen- und klimagerecht | Ortsverband Haar).

Der Zweite Bürgermeister, Dr. Ulrich Leiner nutze die Debatte, um diese grüne Position noch einmal zu konkretisieren. und sagte:

Landratsamt mahnt Gesamtanalyse an

…die Stellungnahme des Landratsamt gibt uns eine gute Gelegenheit, einen Schritt zurückzutreten und das Projekt als Ganzes zu betrachten, bevor wir viele detailreiche Anmerkungen durchgegen.  Das Landratsamt schreibt:

„…aus unserer Sicht geboten ist, bei einer derart beachtlichen Gebietsausweisung bereits auf FNP-Ebene in der Begründung zumindest überschlägige Aussagen zur Situation der Einwohnerentwicklung, des zusätzlichen Wohnungsbedarfs und der damit verbundenen Folgen für die Infrastruktur zu treffen.“

Diese Meinung teilen wir und fordern wiederholt eine fundierte Analyse zur Entwicklung der gesamten Finckwiese ein, die zumindest folgende Fragen beantwortet:

  • Wie wirkt sich die Planung auf die Einwohnerentwicklung und die Wohnungssituation aus?
  • Wie wirkt sich die Planung auf den Verkehr, die Infrastruktur, die umliegenden Stadtteile und die Nachbarorte aus?
  • Wie wirkt sich die Planung auf Lärmimmission, Frischluftschneisen und Flächenversiegelung aus?
  • Kurz: Was bedeutet das Projekt für die umliegende Metropolregion München?

Genau dies fordert das Landratsamt, aus unserer Sicht sehr zu Recht. Denn die bisherigen Untersuchungen haben nur Einzelaspekte beleuchtet. Valide Antworten sind aber nur möglich, wenn die gesamte Finckwiese betrachtet und ein Gesamtkonzept erstellt wird. Hier sagen wir auch in Richtung der Bürgerinitiative Finckwiese: Eine ökologisch werthaltige Gestaltung mit hohen Grünanteilen und Ausgleichsflächen kann nur gesichert werden, wenn das Gebiet ganzheitlich statt phasenweise entwickelt wird.

Beim Workshop des Stadtrats mit den Investoren waren wir uns einig: Wir können die Nachfrage eines sich schnell ändernden Markts nicht vorhersehen, Flexibilität des Angebots ist daher Trumpf. Die vorschnelle Einschränkung auf gewerbliche Nutzung verringert die Chance, innovative und finanzkräftige Unternehmen zu finden. Ein Mischgebiet böte hingegen die Möglichkeit, beispielsweise einen Supermarkt für Unterhaar zu bekommen und würde das für viele Unternehmen entscheidende Angebot von Werkswohnungen für Mitarbeitenden nicht von vornherein ausschließen.

Wie bereits mehrfach betont: Wir sind nicht grundsätzlich gegen eine Entwicklung der Finckwiese, wenn sie ökologisch und ökonomisch stimmig ist. Die bisher verfolgte Entwicklungsrichtung hat aber zu viele Schwächen, daher lehnen wir sie weiterhin ab.

 

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