Neues aus dem Gemeinderat – 25. Juni 2024

Die Gemeinderatssitzung am 25. Juni 2024 begann mit dem Bericht des Bürgermeisters. Die Europawahl ist ohne Störungen verlaufen, grüne Gemeinderäte waren wieder einmal unter den fleißigsten Wahlhelfer:innen. Die B471 wird von Juli bis September in drei Abschnitten saniert, vom 9.7.-19.7. im Nordteil, vom 21.7.-5.8. im mittleren und von 9.9.- 24.9. im südlichen Abschnitt. Während der Sanierung wird die Bundesstraße abschnittsweise komplett gesperrt. Die Umleitungen stehen auf der Seite der Gemeinde.

Der Auftritt der Gemeinde auf der Landesgartenschau vom 20.-23. Juni war erfolgreich, Ulrich Leiner hielt einen Vortrag über „Haar auf dem Weg zur Circular City“. Der Rote Warte-Würfel am Bahnhof soll nach einiger Verzögerung am 8. Juli eröffnet werden.

Dr. Arne Seiferts Wiederwahl als Feuerwehrkommandant wurde vom Gemeinderat begrüßt und formal bestätigt.

Danach präsentierte der Physiker Uwe Dankert vom Ingenieurbüro udeee den Energiebericht für die Gemeinde Haar. Dieser wird im Zwei-Jahres-Rhythmus erstellt und berichtet über den Energieverbrauch und CO2-Ausstoß Haars bei Strom, Wärme und Mobilität.

Uwe Dankert wies auf das 1,5°-Ziel als angestrebte Obergrenze der globalen Erwärmung hin, das in Haar, wie die durchschnittlichen Jahrestemperaturen zeigen, bereits weit überschritten ist. Umso dringlicher ist es, den Klimaschutz zu stärken und die CO2-Emmission möglichst rasch zu reduzieren.

Der Energieverbrauch in Haar ist von 2021 auf 2023 von 417 auf 379 GWh zurückgegangen, der CO2-Ausstoß pro Kopf ging ebenfalls zurück, von 5,1 auf 4,6 t pro Person. Diese Entwicklung ist erfreulich und ein kleiner Fortschritt, zu dem die Gemeinde aber wenig aktiv beigetragen hat. Denn der Rückgang ist im Wesentlichen auf drei Faktoren zurückzuführen:

  • Die Einsparungen aller Bürger:innen beim Heizen nach dem russischen Überfall auf die Ukraine und dem Ende der russischen Gaslieferungen;
  • dem Anstieg der in Haar zugelassenen Elektrofahrzeuge, es waren ca. 670 zum Jahresende 2023;
  • und schließlich dem Leerstand des MSD-Gebäudes und anderer Büroflächen, was ebenfalls Heizenergie spart.

Sehr erfreulich ist es, dass immer mehr Haarer:innen Solaranlagen auf ihren Dächer und Balkonen installieren. Allein im Jahr 2023 wurden 168 neue Anlagen aufgebaut, in Summe sind es jetzt über 600 mit einer Leistung von 6,8 kWpeak. Die Stromerzeugung aus PV-Anlagen liegt mit 6% jedoch immer noch unter dem Bundesdurchschnitt von 10%.

Auf Nachfrage von uns Grünen informierte Uwe Dankert darüber, dass es in Haar in etwa 200 Wärmepumpen gibt, genaue Daten liegen leider nicht vor, auch weil diese nicht angemeldet werden müssen. Der CO2-Bericht, zeigt, es geht noch immer alles zu langsam, es bedarf noch mehr Anstrengungen Energie zu sparen und regenerative Energiequellen zu erschließen. Er zeigt aber auch, es wäre machbar.

Das geplante Projekt des genossenschaftlichen Bauens und Wohnens in der Joseph-Haydn-Str. gestaltet sich schwieriger als erhofft. Die letzte im Rennen befindliche Genossenschaft (KOOGRO) kann leider unsere Vorgaben eines günstigen Mietpreises bei den derzeitigen Marktbedingungen nicht einhalten. Wir präzisierten noch einmal die Rahmenbedingungen für weitere Baupläne. Nach heutigem Stand scheint es aber wahrscheinlich, dass wir für dieses Grundstück wieder alle Bauoptionen, einschließlich dem kommunalen Wohnungsbau in Betracht ziehen müssen.

Das Gebäude Ecke Bahnhofplatz/Leibstraße wird derzeit saniert. Der Gemeinderat hat einer Teilaufstockung in Holzbauweise mehrheitlich zugestimmt.

Ulrich Leiner fragte nach, wann und wie oft der Arbeitskreis Energie im letzten Jahr getagt hat. Dieser wurde in einem Doppelbeschluss vom Gemeinderat im Mai und Juni einstimmig beschlossen. Die Antwort war wenig befriedigend: Aus angeblichem Mangel an Fachkompetenz hält der Bürgermeister den Arbeitskreis für wenig hilfreich und meint, dass er ihn deshalb nicht einberufen wolle. Wir sehen das inhaltlich und formal anders und werden weiter darauf bestehen, dass dieser sinnvolle Beschluss auch umgesetzt wird. Funfact: Der Wiederholungsantrag auf Installation des AKs kam von der CSU.

Update 3. Juli: Die Süddeutsche Zeitung hat darüber heute berichtet: Haar – Der vergessene Energiewende-Arbeitskreis – Landkreis München – SZ.de (sueddeutsche.de)

 

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