Pressemitteilung zum Neubau der Autobahnbrücke der B304 über die A99

Pressemitteilung der GRÜNEN Ortsverbände und Stadtrats-/Gemeinderatsfraktionen aus Haar, Grasbrunn und Vaterstetten zum Neubau der Autobahnbrücke der B304 über die A99

Überraschend wurden die kurzfristigen Pläne zum Abriss und Neubau der Brücke der B304 über die A99 zwischen Haar und Grasbrunn bekannt. Bisher sind nur die groben Rahmendaten von der Autobahn GmbH öffentlich bekanntgegeben worden, aber keine Details zu den Baumaßnahmen, der benötigten Flächen für die Behelfsbrücke sowie dem Zeitrahmen. Aufgrund der aktuellen Rechtslage ist der Ersatzneubau einer Brücke nach § 17 FStrG vermutlich genehmigungsfrei, daher gibt es für die Stadt-/Gemeinderät:innen der angrenzenden Kommunen sowie Anwohner:innen kaum Möglichkeiten, rechtliche Einwände vorzubringen.

Die GRÜNEN aus Haar, Grasbrunn und Vaterstetten haben im Austausch mit mehreren Naturschutzverbänden aus diesen Orten Vorschläge und Forderungen erarbeitet, um dennoch die Planungen im Sinne von Natur- und Menschenschutz zu beeinflussen.

Transparenz

Bisher wurden Kommunen und Bürger:innen nur unzureichend über die Baupläne informiert. Wir fordern, dass zeitnah Informationsveranstaltungen durchgeführt werden sowie die Räte der anliegenden Kommunen qualifiziert informiert werden mit Gelegenheit zu Nachfragen.

Wir fordern überdies die Veröffentlichung der Details der Bauplanung sowie Einblick in die Gutachten, die zu dieser kurzfristigen Entscheidung zum sofortigen Abriss geführt haben. Warum wurde das nicht früher erkannt und somit eine langfristigere Planung ermöglicht?

Bannwald

Für die Zufahrt zur Behelfsbrücke ist geplant, Bannwald abzuholzen. Wir fordern, diese Eingriffe auf das absolut notwendige Minimum zu beschränken. Die Wiederaufforstung sollte genutzt werden für den Umbau auf einen zukunftsfähigen, klimagerechten Wald sowie 150 % der abgeholzten Fläche umfassen.

Der Emissionsschutz für die Anwohner:innen ist sicherzustellen durch geeignete Maßnahmen, sowohl während der Bauzeit rund um die Behelfsbrücke als auch nach Fertigstellung der neuen Brücke. Durch die Rodung des Bannwalds sowie die verlegte Straßenzufahrt auf die Behelfsbrücke wird der Schallschutz deutlich verschlechtert, das muss kompensiert werden.

Radwege

Da geplant ist, den Radweg an der B304 während des Baus der Behelfsbrücke ab Oktober 2025 für einige Monate zu sperren, muss für diese Zeit der Radweg an der S-Bahn ertüchtigt werden, um eine Ausweichmöglichkeit für den Radverkehr zu schaffen. Insbesondere auf Grasbrunner Flur ist der Radweg nach starkem Regen in einem sehr schlechten Zustand.

Auf der Behelfsbrücke ist ein Radweg einzurichten mit einer Breite von mindestens drei Metern, um einen gefahrlosen zwei-Richtungs-Verkehr zu gewährleisten.

Für die wiedererrichtete Straßenbrücke ist ebenfalls ein Radweg von mindestens drei Metern Breite vorzusehen.

Verkehrsplanung

Die Bahn plant ebenfalls in den nächsten Jahren die Ertüchtigung der Bahnstrecke München-Rosenheim inklusive einer mehrmonatigen Vollsperrung der Fernverkehrsgleise. Dadurch ist ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zu erwarten. Es muss sichergestellt sein, dass dies in die Verkehrsplanung einbezogen wird.

Unterzeichnet für die
GRÜNEN Haar: Claudia Koller, Ulrich Leiner
GRÜNEN Grasbrunn: Inge Ziegler, Thorsten Kanwischer
GRÜNEN Vaterstetten: Beate Pracht, David Göhler

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