Heute wird im Gemeinderat die Frage der mobilen Luftfilter für Schulen und Kitas thematisiert und auch wir – im Ortsverband, in der Fraktion und als betroffene Eltern – haben viele Studien und Meinungen dazu gelesen, mit anderen Eltern und Lehrer*innen gesprochen und lange über dieses Thema diskutiert.
Als Mütter blicken wir mit sehr gemischten Gefühlen auf den Beginn des neuen Schuljahrs im September. Besonders den Erstklässler*innen wünschen wir einen unbeschwerten Start, der ihre Schullaufbahn für möglichst viele Jahre positiv prägt. Uns graut vor der weiteren gesamtfamiliären Überforderung durch Homeschooling für Grundschüler*innen – und das schon aus der luxuriösen Perspektive deutschsprachiger Akademikerinnen mit Homeoffice-Option. Wären mobile Luftfiltergeräte wirklich eine Garantie, dass das gesamte nächste Schuljahr normaler Präsenzunterricht für alle Schüler*innen stattfindet, würden wir jede nur mögliche Investition dafür verlangen.
ABER: Genau das ist nicht der Fall. Einschätzungen der Uni Stuttgart (Studie: Mobile Luftreiniger sind keine Universallösung im Unterricht | Landeshauptstadt Stuttgart) und des Umwelt-Bundesamts (Lüftung, Lüftungsanlagen und mobile Luftreiniger an Schulen | Umweltbundesamt) halten zur Aufrechterhaltung einer gesunden Raumluft die Kombination aus Lüften und Masken (FFP2 oder medizinische) für wirkungsvoller. Stichhaltige Gegenstudien unter realen Bedingungen dazu kennen wir aktuell nicht. Zudem sind für einen normal großen Unterrichtsraum mit ca. 60 m² zwei mobile Luftfilter nötig. In Gesprächen erfuhren wir, dass zwei Geräte einen Geräuschpegel verursachen, der Unterricht nahezu unmöglich macht.
So schade es für alle Eltern und Schüler*innen ist: Mobile Luftfilter sind wohl nur ein Notbehelf für Räume, die nicht mittels geöffneter Fenster zu lüften sind. Eine Alternative zu Masken im Unterricht sind sie gar nicht.
Johanna Emans und Uli Olbrich
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