In der Gemeinderatssitzung am 27. Juli gab es eine umfangreiche Tagesordnung und spannende Diskussionen.
Leider musste der Bürgermeister seinen Bericht mit einer Straftat gegen die Umwelt beginnen. Unbekannte haben im Waldfriedhof mehrere Buchen absichtlich zum Absterben gebracht (Haar: Unbekannter bohrt auf Waldfriedhof Bäume an – Landkreis München – SZ.de). Wer etwas beobachtet hat, soll sich bitte melden.
Des Weiteren berichtete er, dass die neue Grundschule im Jagdfeld allmählich fertig wird. Zumindest für Gemeinderät:innen ist eine Besichtigung vor dem Ende der Sommerferien geplant.
Die bereits im Juni ausgeschiedenen Gemeinderätin Manuela Fürnrieder (SPD) wurde an diesem Abend offiziell verabschiedet und mit wertschätzenden Reden gewürdigt.
Alle Fraktionen waren sich einig, dass wir auch in Zukunft einen Klimaschutzmanager brauchen und beantragten eine geförderte Verlängerung der entsprechenden Stelle mit dem Ziel, diese anschließend zur Dauerstelle zu machen (Entfristung).
Ebenso einmütig wurden die kommunalen Leitlinien für Haar verabschiedet. In diesen legt die Gemeinde einen Rahmen und ein Zielbild für ihr Handeln in den nächsten fünf Jahren fest. Während in den Arbeitssitzungen hart um Begriffe und Formulierungen gerungen worden war, herrschte jetzt Konsens und die Veröffentlichung der Leitlinien, in denen sich die Verwaltung und der Gemeinderat zu einem nachhaltigen und sozialen Handeln verpflichten wird bald auf der Homepage der Gemeinde erfolgen.
Das Wohnungsbauprojekt auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Linner wurde einstimmig verabschiedet. Der dort geplante Mix aus kleinen und großen Wohnungen erschien allen ausgewogen und viele ökologische Aspekte des Bauens wurden vom Bauträger berücksichtigt.
Ebenso einstimmig wurde der Bebauungsplan 205 Ottendichl Nord-West genehmigt.
Nicht einig waren sich die Mitglieder des Gemeinderates bei der Frage, ob auf den Schrägdächern des alten Maria-Stadler-Hauses, Photovoltaik-Panele angebracht werden sollen. Die SPD plädierte für den Vorrang der Ästhetik und sah die Optik des Rathausensembles in Gefahr. Aus Sicht der Grünen und auch der CSU war diese Priorisierung nicht nachvollziehbar. Der Nutzen einer großen PV-Anlage (99kWp), die das Rathaus zu einem guten Teil mit Strom versorgen kann, überwiegt für uns klar gegenüber der minimalen Veränderung der optischen Gestaltung der Dachflächen. Einen großen Anteil an dieser Entscheidung für eine PV-Anlage hatte der Arbeitskreis Energie. In diesem Arbeitskreis sind die Grünen mit Ulrike Olbrich und Jochen Hopf vertreten. Beide überzeugten in vielen Gesprächen und mit vielen Zahlen die anderen davon, dass sich eine große PV-Anlage für die Gemeinde rechnet. Vielen Dank dafür!
Für Gronsdorf Kolonie wurde von allen Gemeinderatsmitgliedern das neue Parkraumkonzept befürwortet, das Wildparken einschränken und die Durchfahrt für Rettungs- und Müllfahrzeuge sicherstellen soll. Dieser Punkt wird in Gronsdorf-Kolonie nicht nur auf Zustimmung treffen, dessen sind wir uns bewusst. Aber ohne dieses Konzept und die klare Kennzeichnung von Parkplätzen ist es nicht möglich, gegen Falschparker vorzugehen. Dies war jedoch ein wichtiger Wunsch der Gronsdorfer Bürger:innen bei den Befragungen zum Mobilitätskonzept.
Das zentrale Thema des Abend war die Frage, ob für die Haarer Schulen mobile Luftfilter als Anti-Corona-Maßnahme angeschafft werden sollen. Bis auf Peter Siemsen von der FDP haben alle die Anschaffung abgelehnt. Weil uns der Schutz der Kinder und Jugendlichen sehr am Herzen liegt, haben wir dazu eine Presseerklärung verfasst und eine ausführliche Begründung unserer Entscheidung auf die Homepage gestellt und Meinungen von Müttern eingeholt.
Die Gemeinde Haar tritt der Edinburgh-Erklärung bei. Damit verpflichtet sich die Gemeinde verstärkt auf die Biodiversität zu achten. Mehr dazu findet ihr unter Edinburgh-Erklärung zum globalen Rahmen für die biologische Vielfalt – Rat der Gemeinden und Regionen Europas (rgre.de)
Um einen Antrag mit Bürgerbeteiligung in der Gronsdorfer Straße ging es im nächsten Tagesordnungspunkt. Hier soll ein brachliegendes Grundstück aufgewertet werden, so dass es eine Art Parkcharakter bekommt und, zumindest bis es neue Pläne für das Grundstück gibt, als Naherholungsfläche genutzt werden kann. Um das Projekt voranzubringen, wurden die überschaubaren Planungskosten bewilligt. Die beteiligten Bürger:innen wollen vieles in Eigenregie umsetzen und mit Hilfe von Spenden die Arbeiten finanzieren. Wir begrüßen diese Maßnahme ausdrücklich und freuen uns auf eine schöne Fläche zum Verweilen.
Im Freibad finden während der Sommerferien Schwimmkurse statt. Die Gemeinde unterstützt dies finanziell. Hintergrund hierfür ist, dass bedingt durch die Corona-Lage zahlreiche Kurse ausgefallen sind und der Anteil an Grundschüler:innen, die schwimmen können, erheblich gesunken ist. Der Antrag wurde von der SPD gestellt und wurde von allen Fraktionen unterstützt.
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